Ausstellungseröffnung „Kinder des Krieges. Aufwachsen zwischen 1938 und 1955“
Freitag, 25. April 2025
18:30 Uhr
Museum Niederösterreich
Kulturbezirk 5
3100 St. Pölten
Zur Ausstellung sprechen:
Eröffnung durch Florian Krumböck, Abgeordneter zum NÖ Landtag in Vertretung der Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner
Christian Rapp, Wissenschaftlicher Leiter Haus der Geschichte
Barbara Stelzl-Marx, Leiterin LBI für Kriegsfolgenforschung, Professorin für Zeitgeschichte Uni Graz
Alexander Kada und Annett Stolarski, Ausstellungsgestaltung und Illustrationen
Stefan Hanke, Fotograf und Gestalter der Ausstellung „KZ überlebt“
Gespräch mit Zeitzeug:innen:
Ruth Igelberg und Ricardo Hnilicka
Musikalische Umrahmung: Klezmer Reloaded
Moderation: Susanne Pollinger
Im Anschluss lädt das Museum Niederösterreich zu Brot & Wein.
Zur Ausstellung:
Sie haben Bombenkrieg, Flucht, Verfolgung und den Verlust von Familienmitgliedern miterlebt. Unter dem NS-Regime sind sie mit der Utopie der „Volksgemeinschaft“ aufgewachsen – als Teil davon oder von ihr ausgegrenzt. Ihre Väter waren oft abwesend: Als Soldaten an der Front und in Gefangenschaft. Sie wurden in der Schule, bei der Hitlerjugend und beim Bund Deutscher Mädel indoktriniert und waren ein willkommenes Motiv für die Propaganda des „Dritten Reichs“. Sie erlebten als Jüdinnen und Juden die menschenunwürdigen Strapazen von Konzentrationslagern und Zwangsarbeit. Die Kinder der Kriegsgeneration mussten früh erwachsen werden und Verantwortung übernehmen. Ihre Spielräume waren begrenzt – und doch nutzten sie diese auf ihre Weise.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und deren Erinnerungsgegenstände. Verschiedene Kindheiten jener Epoche werden damit unmittelbar nachvollziehbar. Kinder aus Opferfamilien ebenso wie Kinder aus Täterfamilien. Kinder aus dem ländlichen Raum und aus der Stadt, aus verschiedenen sozialen Milieus und von unterschiedlicher Herkunft. Der Zeitraum der Ausstellung umfasst die letzten Monate der Schuschnigg-Diktatur, den „Anschluss“ an NS-Deutschland 1938, den Kriegsbeginn im September 1939, das Kriegsende 1945 und die bis 1955 andauernde Besatzungszeit. Kindheit war in dieser Zeit von Unsicherheit und Entbehrungen, aber nach 1945 auch von ersten Zeichen des Aufbruchs geprägt.
Die Sonderausstellung richtet sich ausdrücklich auch an Kinder und Jugendliche von heute. Sie bringt ihnen die Lebenswelten von damals auf persönliche und nachvollziehbare Weise näher.
Eine Kooperationsveranstaltung zwischen dem Museums Niederösterreich und dem Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung.
