Podiumsgespräch: „Der Lebensborn. Tabu und Verbrechen. Forschungsperspektiven 1990-2025“

Datum

Donnerstag, 6. Februar 2025
19:00 Uhr

Ort

Frauenmuseum Hittisau
Platz 501
6952 Hittisau

Elisabeth Märker und Sabine Nachbaur im Gespräch.

Elisabeth Märker beschäftigte sich vor rund 30 Jahren in ihrer Dissertation mit der Geschichte des Lebensborn. Zu dieser Zeit lebten noch viele Menschen, welche als Kinder aus dem besetzten Polen zur „Eindeutschung“ ins Heim „Alpenland“ nach Laakirchen verschleppt worden waren, das ebenfalls vom Lebensborn betrieben wurde. Es gelang Märker in Österreich, Deutschland, Großbritannien und Polen 29 Interviews und Zeitzeuginnen- und Zeitzeugengespräche zu führen. Damals war es für viele Betroffene überhaupt das erste Mal, dass sie nach ihren Lebensgeschichten gefragt wurden.

Dr. Elisabeth Märker schloss ihre Dissertation im Fach Pädagogik 1999 ab und ist seither als Textilkünstlerin tätig.

Die Historikerin und Slawistin MMag. Sabine Nachbaur ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am LBI für Kriegsfolgenforschung. Seit 2020 forscht sie in einem Projektteam zur Geschichte des Lebensborn-Heims Wienerwald.

Freier Eintritt, keine Anmeldung erforderlich.

Eine Kooperation des Stadtmuseums Dornbirn, des Frauenmuseums Hittisau und des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung.

Aktuell wandert die Pop-Up-Ausstellung „Am Rande des Wienerwalds. Der ,Lebensborn‘ in Feichtenbach“ durch Österreich und Deutschland. Zuletzt war sie im Stadtmuseum Dornbirn, aktuell ist sie im Frauenmuseum Hittisau zu sehen. Das Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung beschäftigte sich in einem mehrjährigen Forschungsprojekt mit dem zwischen 1938 und 1945 in Niederösterreich eingerichteten Entbindungsheim des SS-Vereins „Lebensborn“. Dieser hatte unter dem Deckmantel sozialkaritativer Fürsorge zum Ziel, die Geburtenzahl von als „arisch“ klassifizierten Kindern zu erhöhen.

Dieser rassistischen Eugenik hat sich Elisabeth Märker vor rund 30 Jahren in ihrer Dissertation angenommen. Zu dieser Zeit lebten noch viele Menschen, welche als Kinder aus dem besetzten Polen zur „Eindeutschung“ ins Heim „Alpenland“ nach Laakirchen verschleppt worden waren, das ebenfalls vom „Lebensborn“ betrieben wurde. Es gelang Märker in Österreich, Deutschland, Großbritannien und Polen 29 Interviews und Zeitzeuginnen- und Zeitzeugengespräche zu führen. Damals war es für viele Betroffene überhaupt das erste Mal, dass sie nach ihren Lebensgeschichten gefragt wurden. Einige der ehemals verschleppten polnischen Kinder erhielten erstmals Zahlungen aus dem 2000 eingerichteten österreichischen Fonds für Versöhnung, Frieden und Zusammenarbeit.

a. Grafik: Verena Thaller. Foto im Hintergrund: „Lebensborn“-Heim Wienerwald, 1943. Helga S., Wien