Ausstellung zu „Lebensborn“ in der VHS Urania Wien
Lukas Schretter und Nadjeschda Stoffers führten zahlreiche Besuchende durch die Ausstellung über das „Lebensborn“-Heim Wienerwald
In Feichtenbach, am Rande des Wienerwaldes, eröffnete der SS-Verein Lebensborn im Jahr 1938 sein einziges Entbindungsheim auf dem Gebiet des heutigen Österreich. Es diente der rassistischen Bevölkerungspolitik des NS-Regimes: Aufgenommen wurden nur jene Frauen, die den Vorstellungen der SS entsprachen. Die Aufarbeitung des Lebensborn ist bis heute nicht abgeschlossen. Nach langem Schweigen in den Familien machen sich im Heim Wienerwald Geborene und die nachfolgenden Generationen an die kritische Auseinandersetzung mit der Familiengeschichte: Welche historische Funktion und Rolle hatten meine (Groß-)Eltern während des Nationalsozialismus? Wie komme ich an weitere Informationen? Und wie kann ich diese Informationen verstehen?
Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich die aktuelle Ausstellung zum Lebensborn-Heim Wienerwald. Am 4. Juni 2024 führten Lukas Schretter, Programmlinienleiter, und Nadjeschda Stoffers, Historikerin am BIK, in der Volkshochschule Urania Wien durch die Ausstellung.
In den Jahren 2024 und 2025 wird die Ausstellung an mehreren Orten in Österreich und Deutschland gezeigt werden. Ausstellungsorte und -termine werden auf der Website des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung bekannt gegeben.
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Institut für Geschichte der Universität Graz. Die Forschungen des Instituts zu Lebensborn werden vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank, dem Land Niederösterreich, dem Zukunftsfonds der Republik Österreich und dem Open Innovation in Science Center der Ludwig Boltzmann Gesellschaft gefördert.