Barbara Stelzl-Marx, Ernst Pohn und Manuel Obermeier im Gespräch mit Bernhard Bachinger
Die Vorführung der ORF III Dokumentation „Hitlers Exekutive“ mit anschließender Diskussion fand im Graz Museum am 11. Dezember 2024 statt.
Ohne das tatkräftige Mitwirken der heimischen Polizei hätte sich das nationalsozialistische Herrschaftssystem in Österreich nicht derart schnell etablieren und für so lange Zeit halten können. Es war also auch die österreichische Polizei, die den Nationalsozialismus ermöglichte, stabilisierte und stützte. Die ORF III Dokumentation, unter der Regie von Manuel Obermeier, gibt einen direkten Einblick in „Hitlers Exekutive“.
Erstmals wurde die ORF III Doku „Hitlers Exektuive“ außerhalb des Fernsehens einem interessierten öffentlichen Publikum gezeigt. Bei der anschließenden von Bernhard Bachinger moderierten Diskussion beleuchtete Projektleiterin Barbara Stelzl-Marx sowohl die Bedeutung des Zugangs zum historischen Quellenmaterial als auch zentrale Ergebnisse des vom BMI geförderten Forschungsprojektes. Zudem konnten durch die Anwesenheit des Regisseurs, Manuel Obermeier, und des Sendungsverantwortlichen der Sendereihe „zeit.geschichte“ von ORF III, Ernst Pohn, filmästhetische Fragen erörtert werden. Die große Teilnahme zeigt das starke Interesse an diesem dunklen Kapitel der österreichischen Geschichte und dessen filmischer Aufarbeitung.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit ORF III.
Wir laden Sie herzlich zu den weiteren Programmpunkten im Rahmen der Ausstellung ein:
Das von Barbara Stelzl-Marx wissenschaftlich geleitete Rahmenprogramm zur Ausstellung wird vom GrazMuseum in Kooperation mit dem Institut für Geschichte der Universität Graz und dem Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung durchgeführt.
15. Jänner 2025, 18:00 Uhr
„Eine Frage der Schuld? Entnazifizierung und Nachkriegsjustiz“
Vorträge und Diskussion
Die Polizei war ein zentrales Herrschaftsinstrument des NS-Regimes, das maßgeblich am Terror gegen die eigene Bevölkerung im Inneren sowie gegen die Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten beteiligt war. Bei dem Themenabend diskutieren Expert:innen, wie die Nachkriegs-Justiz mit diesem Verbrechenskomplex umging und wie sich die Entnazifizierung gestaltete.
5. März 2025, 18:00 Uhr
„Gestapo-Zentrale Graz. Zum Umgang mit dem kontaminierten Erbe“
Finissage mit Diskussion
Bald nach dem „Anschluss“ wurde am Parkring 4 das Hauptquartier der Geheimen Staatspolizei eingerichtet. Heute ist dieser Ort des NS-Terrors auf den ersten Blick unsichtbar geworden, weitestgehend vergessen. Im Innenhof des Polizeianhaltezentrums Paulustorgasse erinnert lediglich eine kleine Gedenktafel an die Opfer der Gestapo in Graz. Im Rahmen der Finissage wird der Frage nachgegangen, welche Spuren die Gestapo-Zentrale hinterlassen hat und wie mit diesem kontaminierten Erbe aus der NS-Zeit umgegangen werden soll.
Jeweils davor um 17 Uhr findet eine Führung durch die Ausstellung statt.