Dieter Bacher, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung und an der Universität Graz, Spezialist für Nachrichtendienste im Kalten Krieg, analysierte im Gespräch mit Astrid Wenz, ob es zu weiteren Verurteilungen in der Aufarbeitung der DDR-Zeit kommen könnte.

Bis 1990 war das Ministerium für Staatssicherheit, besser bekannt als „Stasi“, Geheimdienst, Geheimpolizei und Repressionsapparat der DDR. Mordanklagen gab es sehr wenige, da solche Vorfälle in der Regel an der Grenze stattfanden, wo Schießbefehl galt. In diesem Fall handelte es sich aber offenbar um eine gezielte Aktion, die zusätzlich noch ungewöhnlich gut dokumentiert ist.