icon / home icon / small arrow right / light News icon / small arrow right / light Gastforscherin am Standort Wien: Joanna Bednarska-Rydzewska (Universität Łódź)
03 Juli 2025 von lbik

Gastforscherin am Standort Wien: Joanna Bednarska-Rydzewska (Universität Łódź)

Joanna Bednarska-Rydzewska, seit 2011 Mitarbeiterin am Institut für Germanistik der Universität Łódź in Polen, war im Juni 2025 als Gastforscherin am Wiener Standort des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung tätig. Sie forschte zum Thema „Lebensborn“ und hielt einen Vortrag zu ihrem Habilitationsprojekt.

Im Rahmen ihres Gastaufenthalts nahm sie – zusätzlich zu ihren Habilitationsrecherchen – gemeinsam mit Lukas Schretter an einem Interview in Feichtenbach teil, wo sich zwischen 1938 und 1945 das „Lebensborn“-Heim Wienerwald befand. Das Interview wurde mit einem Bewohner Feichtenbachs geführt, der seine Kindheit und Jugend unmittelbar neben dem „Lebensborn“-Heim verbracht hatte.

Gemeinsam mit Lukas Schretter, Standortkoordinator Wien und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung Graz – Wien – Raabs, traf Joanna Bednarska-Rydzewska zudem die Professorin für Sozialpsychologie Angela Moré zum Austausch über die Forschungen zum Thema „Lebensborn“. Ebenso fand ein Treffen von Joanna Bednarska-Rydzewska, Lukas Schretter und Nadjeschda Stoffers, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung und an der Universität Graz, mit Helga Schmid statt, die in der Vergangenheit sowohl als Interviewpartnerin im Projekt „Geboren im Heim Wienerwald“ als auch als Co-Forscherin im Projekt „Memory Lab“ an den „Lebensborn“-Forschungen des Instituts mitwirkte.

Der Gastvortrag von Joanna Bednarska-Rydzewska am Grazer Standort des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung am 17. Juni 2025 widmete sich der filmischen Auseinandersetzung mit der NS-Rassenideologie sowie der Darstellung des „Lebensborn“ in Bohumil Hrabals Roman Ich habe den englischen König bedient (1971) und in der gleichnamigen Verfilmung von Jiří Menzel (2006).

Joanna Bednarska-Rydzewska hatte an der Tagung „Zeitspuren Wienerwald“ des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung am 12. November 2024 in St. Pölten teilgenommen. Weitere Informationen zum Vortrag am 17. Juni 2025 sind hier zu finden.

Ausgewählte Veröffentlichungen von Joanna Bednarska-Rydzewska:

  • Danzig / Gdańsk als Erinnerungsort. Auf der Suche nach der Identität im Werk von Günter Grass, Stefan Chwin und Paweł Huelle. Frankfurt am Main 2016.
  • Jenseits der Extreme. Szczepan Twardochs „Wieczny Grunwald: powieść zza końca czasów“ (2010) als dystopischer Wenderoman. In: Aneta Jachimowicz (Hrsg.): WENDE? WENDEN! Wende(n) in Literatur und Kultur. Göttingen 2024, S. 265–277.
  • „Wer Grass sagt, meint Blechtrommel.“ Günter Grass und sein Debüt Die Vorzüge der Windhühner (1956). In: Katrin Dautel, Carola Hilmes, Peter C. Pohl (Hrsg.): Literarische Debüts revisited. Ästhetiken – Konstellationen – Diskurse. Berlin 2025, S. 175–194.
  • „Sie sehen so arisch aus.“ Flüchtling im eigenen Land am Beispiel des Romans Der Reisende von Ulrich Alexander Boschwitz. In: Jahrbuch für Internationale Germanistik. Wege der Germanistik in transkultureller Perspektive. Akten des XIV. Kongresses der Internationalen Vereinigung für Germanistik (IVG), Bd. 2. Berlin 2022, S. 451–458.

Gastvortrag von Joanna Bednarska-Rydzewska „Das satirische Bild des Lebensborn e.V. in Bohumil Hrabals Roman“, 17. Juni 2025