05 Okt 2022 von lbik

„Jeder dritte Soldat war in Gefangenschaft“ – Symposium zur Kriegsgefangenenforschung

BIK-Gründer Stefan Karner und Dieter Bacher präsentierten beim Symposium „Kriegsgefangenen- und Vermisstenforschung unter Einbeziehung geheimdienstlicher Tätigkeiten“ an der Landesverteidigungsakademie Wien über österreichische Kriegsgefangene und -heimkehrer in alliierter Hand.

Der erste Vortrag des Symposiums, von Univ.-Prof. Stefan Karner, der auch das Grußwort entrichtete, „behandelte das Thema ‚Österreicher in alliierter Hand‘. Zu Beginn erklärte er, dass im Zweiten Weltkrieg jeder dritte Soldat in Kriegsgefangenschaft geriet und dass die Auswirkungen davon noch viel weitere Kreise zogen. Das jahrelange Warten und die Ungewissheit der Angehörigen hinterließ Wunden, die bis ins heute reichen. Karner und“ unser Institut „beschäftigen sich seit 1990 verstärkt mit den Kriegsgefangenen in der ehemaligen Sowjetunion und machten es sich zum Ziel Angehörigen Gewissheit und somit einen Abschluss zu verschaffen.“

BIK-Mitarbeiter Dieter Bacher beschäftigte sich in seinem Beitrag „mit Befragungen heimkehrender Kriegsgefangener. Konkret ging es um das Projekt WRINGER. Im frühen Kalten Krieg begannen westliche Geheimdienste mit der systematischen Befragung von österreichischen Kriegsgefangenen, die aus der ehemaligen Sowjetunion heimgekehrt waren. Davon versprachen sich die Geheimdienste Informationen über sowjetische Lager, Fabriken bzw. Betriebe, aber auch deren Führung, Kapazitäten und damit einen Einblick in die Sowjetunion, um diese besser zu verstehen. In Österreich wurden insgesamt 3.717 Kriegsgefangene befragt.“

Die Vortragsreihe entstand in Zusammenarbeit zwischen unserem Institut, der Landesverteidigungsakademie (LVAk), dem Österreichischen Schwarzen Kreuz (ÖSK) und der Österreichischen Gesellschaft für Heereskunde.

Quelle, Veranstaltungsfotos & Zitate: Truppendienst, Selina Lukas

a. Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs
b. Prof. Stefan Karner bei seinem Vortrag
c. Dieter Bacher