icon / home icon / small arrow right / light News icon / small arrow right / light Nachdenken über Demokratie und Neutralität: Peter Ruggenthaler zu Gast bei Ö1
18 Nov 2022 von lbik

Nachdenken über Demokratie und Neutralität: Peter Ruggenthaler zu Gast bei Ö1

Martin Haidinger im vielstimmigen Gespräch mit Peter Ruggenthaler und anderen Experten

„Eine ganze Reihe von Persönlichkeiten aus der Geschichtswissenschaft macht sich [im Salzburger Nachtstudio auf Ö1] Gedanken über die Ausübung der verklärten Macht in Vergangenheit und Gegenwart und stößt dabei auf Fragen wie: Waren Imperien stets von Übel? Ist Demokratie ansteckend oder nicht? Sind neutrale Staaten immer ein Hort des Pazifismus? Was ist faul in Europa?“ (Ö1)

Ö1-Journalist Martin Haidinger hat zu diesem Thema auch den stellvertretenden Leiter unseres Instituts, Peter Ruggenthaler, ans Mikrofon geholt und mit ihm über die Bedeutung und Rolle der Neutralität in und für Österreich und dessen Selbstbild und Demokratieverständnis gesprochen. Der Historiker, der gemeinsam mit seinem Kollegen Günter Bischof (University of New Orleans) das erfolgreiche Buch Österreich und der Kalte Krieg. Ein Balanceakt zwischen Ost und West verfasst hat, weist in der Sendung darauf hin, dass Österreich „unfreiwillig freiwillig“ die Neutralität akzeptierte. Die „Neutralität war der Preis, den die österreichische Regierung bereit war 1955 zu bezahlen“, so Ruggenthaler, sie war also ein „Kompromiss, ein Angebot an die Sowjetunion“, um den sowjetischen Truppenabzug und die eigene Unabhängigkeit zu erreichen. Das Konzept der Neutralität sei damals „kommunistisch besetzt“, also negativ konnotiert gewesen, später wurde sie aber durchaus eine „Säule der Identität“ dieses Landes, die laut Günter Bischof im Kalten Krieg eher pro-westlich, aber durchaus auch aktiv und international vermittelnd ausgelegt worden sei.

Die Ö1-Sendung zum Nachhören
a. (c) Ö1/ORF