Neuerscheinung: „Moldauische Kriegstote in Österreich 1942-1955“
Stefan Karner präsentierte sein Buch „Moldauische Kriegstote in Österreich 1942-1955“ am 17. Oktober 2024, im Palast der Republik Moldova in Chisinau.
Unter den hunderttausenden Rotarmisten, Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen aus der Sowjetunion auf dem Gebiet Österreichs zwischen 1941 und 1955, stammten Tausende aus der Republik Moldova. Sie waren 1945 als Soldaten der Roten Armee einmarschiert, wurden als Zwangsarbeiter hierher deportiert oder waren in KZ-Lagern inhaftiert. Die meisten von ihnen kehrten wieder in ihre Heimat zurück, einige wenige blieben in Österreich und bauten sich eine neue Existenz auf. Über 700 sind nachweislich in Österreich begraben. Ihre Namen, Wohnorte, Grablagen herauszufinden und damit verschüttete Erinnerungen und Spuren in ihrer Heimat aufzuspüren, waren die Aufgaben des Forschungsprojektes „Moldauische Kriegstote des zweiten Weltkrieges in Österreich“.
Das Buch verzeichnet erstmals auch die „vergessenen“ Moldavier in österreichischer Erde und stellt sie in unsere gemeinsame Geschichte. Sie hatten dem „Feind“ als rechtlose und billige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter zu dienen, wurden deportiert, starben im KZ und waren nicht als siegreiche „Helden“ zurückgekehrt und haben vielfach ihren Namen verloren. Es ist Zeit, auch an sie zu erinnern.
Of the hundreds of thousands of Red Army soldiers, forced laborers, prisoners of war, and concentration camp inmates from the Soviet Union held in Austria between 1941 and 1955, thousands were from the Republic of Moldova. They fought as soldiers of the Red Army in 1945, were deported as forced laborers, or were imprisoned in concentration camps. Most of them later returned to their homeland, but a few remained in Austria and built a new life for themselves. Over seven hundred of them are known to be buried there. The aim of this project was to uncover their names, where they lived and were buried, and to further track down traces and lost memories of them in their homeland.
This book, for the first time, lists by name these “forgotten” Moldovans on Austrian soil and places them within our common history. Some were made to serve the “enemy” as cheap forced labor, deprived of all rights. Others were deported or died in concentration camps. None would return home as victorious “heroes.” In many cases, even their names have been lost. The time has come for them to be remembered too.