Radiokrieg gegen den Nationalsozialismus – Florian Traussnig über findige US-„Kampfpropagandisten“
„Rundfunk? Dös ham mer ja aa g’mocht!“ Neuer Aufsatz über exilösterreichische Radiopropagandisten der US-Armee im Zweiten Weltkrieg.
Passend zum österreichischen Jubiläumsjahr zu „100 Jahre Rundfunk“ hat Florian Traussnig, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung, im jüngst erschienenen Band „Deutschsprachiger Rundfunk im Exil“ ein Schlaglicht auf Exilösterreicher:innen als Radioansager:innen und -redakteur:innen an der Westfront geworfen. Mit „Verve und Ideenreichtum“, so Traussnig, haben diese Menschen „geistigen Widerstand von außen“ gegen das NS-Regime geleistet. Einer von ihnen war Fred Lorenz, ein „38er“-Flüchtling, US-Kampfpropagandist und begnadeter Stimmenimitator, der den Krieg im Äther führte und deutsche Soldaten und Zivilist:innen mit unorthodoxen Mitteln zu erreichen und geistig „umzudrehen“ versuchte.
Ein neues Online-Forschungsprojekt dokumentiert diese und Kriegsbiografien tausender anderer exilösterreichischer „refugee soldiers“ in der US-Armee. Ein ähnliches Webportal zu Österreichern in der US-Skitruppe des Zweiten Weltkriegs ist bereits frei zugänglich.