Projekt MenschenLeben: Eine Sammlung lebensgeschichtlicher Erzählungen

Seit 2009 berichteten über 1.600 Frauen und Männer – vom jungen Erwachsenen bis zum betagten Menschen – in mehrstündigen Gesprächen über ihr Leben. MenschenLeben ist ein Oral History Projekt, das thematisch offen ist und keinem vorgegebenen Fragenkatalog folgt. Die Gesprächspartnerinnen und –partner bekommen Zeit und Raum, ihre Lebensgeschichte frei zu erzählen. Anschließend wird vertiefend nachgefragt und zur Reflexion angeregt. Auf diese Weise entsteht eine Sammlung, die einzigartige Quellen für Forschungen aller Art bietet.

Seit dem Start dieses Oral History-Projektes an der Österreichischen Mediathek am Technischen Museum Wien wurden österreichweit über 1.620 Interviews durchgeführt. Davon wurden über 400 Interviews im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit der Österreichischen Mediathek am LBI für Kriegsfolgenforschung durchgeführt und bearbeitet. Für die Zugänglichmachung der Sammlung MenschenLeben werden die Interviews entsprechend aufbereitet, um sie in das Datenbanksystem der Österreichischen Mediathek am Technischen Museum Wien einspeisen zu können.

Im Jahr 2018 wurde zudem eine Onlineausstellung „100 Jahre ‒ 100 Töne“ im Rahmen des Gedenkens „100 Jahre Republik Österreich“ erarbeitet. Die Web-Ausstellung  setzt sich aus zentralen Erinnerungen in den Interviews zur Geschichte der Republik zusammen. Die Passagen bieten Einsicht in ganz unterschiedliche persönliche Erfahrungen und Geschichten von Menschen in Österreich seit 1918 und spiegeln ein Spektrum vielfältiger Erinnerungen an das 20. Jahrhundert und das frühe 21. Jahrhundert wider. So werden darin etwa – passend zur Programmlinie Zwangsmigration – „[d]ie Aufnahme von Flüchtlingen in Folge des Jugoslawienkrieges […] durch die Schilderungen einer Sozialarbeiterin in Erinnerung gerufen.“

Projektleitung des BIK-Teilprojekts: Andrea Strutz; Projektmitarbeiter: Daniel Pregartner

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a. Lilly S. bei ihrem Interview im Juli 2021, Foto: Österreichische Mediathek/MenschenLeben/Pregartner