Unter den Verschollenen
Erinnerungen von Dmitrij Cirov an das Kriegsgefangenenlager Krems-Gneixendorf 1941 bis 1945
Dmitrij Cirovs Erinnerungen gewähren sehr persönliche und spannende Einblicke in das Stalag XVII B Krems-Gneixendorf, das größte Kriegsgefangenenlager der „Ostmark“. Aus einer Perspektive von unten werden der Lageralltag und Arbeitseinsatz in den Arbeitskommandos in Markersdorf, Persenberg, Melk und insbesondere Gedersdorf beschrieben, wo der damals 20-jährige bei Weinbauern arbeitete. Minutiös schildert der Autor Kontakte zu ausländischen Zwangsarbeitern und der Zivilbevölkerung, die „Behandlung“ der sowjetischen Kriegsgefangenen im „Dritten Reich“, ihre latente Angst vor einer BEstrafung als „Vaterlandsverräter“ nach der Heimkehr in die Sowjetunion sowie Überlebensstrateien hinter Stacheldraht.
In der Einleitun widmet sich Barbara Stelzl-Marx dem historischen Kontext und der Entstehung der bisher einzigen Autobiographie eines ehemaligen sowjetischen Kriegsgefangenen auf österreichischem Gebiet.