Ausschnitte der Wirklichkeit? Das Lebensborn-Heim Wienerwald in Briefen, Fotografien und Fotoalben
Briefe, zeitgenössische Fotografien und private Fotoalben sind historische Quellen, die für die Beschäftigung mit der Geschichte des Nationalsozialismus relevant sein können. Beispielsweise spiegeln „Feldpost“-Briefe den Erfahrungshorizont der Soldaten und ihrer Angehörigen wider. Auch Fotografien und Fotoalben sind Quellen, die über Menschen in der Vergangenheit, ihre Wahrnehmungen, ihre sozialen Beziehungen und deren Veränderungen Aufschluss geben. Sie können aber kein vollständiges oder „authentisches“ Bild der historischen Situation vermitteln.
Der dritte Workshop im Projekt „MEMORY LAB. Partizipative Forschung zum Lebensborn-Heim Wienerwald, 1938-1945“ am BIK-Standort Wien am 4. September 2023 widmete sich den Fragen, die sich bei der Beschäftigung mit Briefen, Fotografien und Fotoalben des Lebensborn-Heimes Wienerwald stellen. Einige Co-Forscher:innen des Projekts präsentierten Unterlagen aus ihren Privatsammlungen, die gemeinsam diskutiert wurden.
Das BIK beforscht seit 2020 die Geschichte des Lebensborn-Heimes Wienerwald in Feichtenbach/Niederösterreich. Im MEMORY LAB sind Personen, deren Biografien und Familiengeschichten mit Lebensborn in unterschiedlicher Weise in Verbindung stehen, und Personen aus dem räumlichen Umfeld des ehemaligen Heimes in den Prozess der historischen Aufarbeitung aktiv eingebunden. Das MEMORY LAB wird vom Open Innovation in Science Center der Ludwig Boltzmann Gesellschaft gefördert.