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03 Feb 2023 von lbik

Mobile Dinge – Bericht über ein „bewegendes“ Projekt

Mobilität gehört zu den Grundkonstanten menschlichen Daseins und aus historischer Sicht zu den wichtigsten individuellen wie gemeinschaftlichen Erfahrungsschätzen. Im Projekt „Mobile Dinge, Menschen und Ideen. Eine bewegte Geschichte Niederösterreichs“ ist unser Institut mit anderen Kooperationspartnern diesen Erfahrungen aus regionaler Perspektive auf den Grund gegangen.

Mit menschlichem Orts­wechsel, egal ob freiwillig oder erzwungen, geht die Mobilität von Dingen und Ideen einher: Die damit verbundene Begegnung mit dem „Fremden“ hatte und hat das Potenzial, das „Eigene“ zu verändern, sei es durch die Attraktivität des „Neuen“ und die damit verbundene Aneignung, oder aber durch Ablehnung desselben. Somit sind mobile Dinge, Menschen und Ideen zentrale Faktoren soziokulturel­ler Veränderung. „Kultur“ als dynamische gesellschaftliche Kategorie und Grundlage gesellschaftlicher Identität wird erst durch den Fokus auf Mobilität verständlich.

Das Projekt hat diese Dynamiken in insgesamt sechs Themenbereichen in Zeitschnitten von über 7.000 Jahren mittels Objekten aus den Landessammlungen Niederösterreich sowie institutioneller Sammlungen auf dem Gebiet des heutigen Niederösterreichs untersucht. Da dieses aus historischer Perspektive eine europäische Region mit besonders hoher Mobilität war und ist, eignet sich Niederösterreich auch im internationalen Kontext besonders gut als exemplarischer Raum. Den gemeinsamen Objektpool aller Themenbereiche bildete der „mobile Hausrat“, da dieser einerseits in vielen Kulturen eine beson­dere Bedeutung für die Definition sozialer Identitäten besaß, andererseits aufgrund seiner sprichwört­lichen Mobilität eben auch besonders leicht Ortsveränderungen unterworfen werden kann. Im Fokus standen daher nicht nur die Mobilität von Dingen, sondern auch, wie Mobilität an Dingen sichtbar wird.

Die BIK-Mitarbeiter Dieter Bacher und Richard Wallenstorfer haben gemeinsam mit Veronika Reidinger, Anne Unterwurzacher und Barbara Stefan vom Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung zum Themenbereich VI „(Nicht) im Gepäck? Über mitgebrachte, zurückgelassene und neu erworbene Dinge des Hausrats im Kontext von Flucht und Vertreibung“ geforscht. Zum Endbericht des Projekts

Mitwirkende Institutionen: Unter der Leitung des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs, St. Pölten (Injoest) haben das Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung, Standort Raabs an der Thaya (BIK) sowie das Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit der Universität Salzburg, Standort Krems (IMAREAL), das Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung an der FH St. Pölten (IAI), das Institut für Geschichte des ländlichen Raumes, St. Pölten (IGLR), das Museumsmanagement NÖ, St. Pölten und das Zentrum für Museale Sammlungswissenschaften, Universität für Weiterbildung Krems am Projekt mitgewirkt

Zur Website „Mobile Dinge“