Zwischen Fiktion und Zeitzeugenschaft
Amerikanische und sowjetische Kriegsgefangene im Stalag XVII B Krems-Gneixendorf
Zum Buch:
Bis heute ist kaum bekannt, dass die Kriegsgefangenschaft im „Dritten Reich“ durch eine von rassisch-ideologischen Motiven geprägte unterschiedliche Behandlung der einzelnen Nationalitäten gekennzeichnet war. Besonders deutlich wird dies am Beispiel des 1939 gegründeten Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlager Stalag XVII B Krems-Gneixendorf, wo im Herbst 1943 für 4000 amerikanische Unteroffiziere der „Air Force“ ein „Teillager der Luftwaffe“ entstand. Ihre (Über-)Lebensbedingungen unterschieden sich drastisch von denen der im selben Lager untergebrachten sowjetischen Kriegsgefangenen.
In dieser Extremsituation dienten Literatur und Kunst nicht nur der Erhaltung, der moralischen und intllektuellen Integrität, sondern stellten auch eine individuelle Integrität, sondern stellten auch eine individuelle und kollektive Überlebensstrategie dar. Barbara Stelzl-Marx rekonstruiert in ihrer Arbeit mit Hilfe vielfach bisher noch nie publizierter Gedichte, Lieder, Lagerzeitungen, „Wartime Logs“ oder Tagebücher das beeindruckend kreative Potential amerikanischer und sowjetischer Kriegsgefangener.
Das Buch lefert zudem aufschlussreiche Analysen von Erinnerungsliteratur und nach dem Krieg entstandenen Spielfilmen über die Kriegsgefangenschaft in deutscher Hand.