Mitgenommen. Ukrainische Flüchtlinge in Österreich

Mitgenommen. Ukrainische Flüchtlinge in Österreich

„Es war einfach schwer zu entscheiden, was man mitnimmt, wenn man nicht weiß, ob man wieder zurückkommt“, erzählt eine Ukrainerin, die nach dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 in den Westen floh. Innerhalb eines Monats befanden sich etwa zehn Millionen Menschen, ein Viertel der Bevölkerung der Ukraine, auf der Flucht. Auch nach Österreich und somit auch in die Steiermark sind seither Zehntausende ukrainische Flüchtlinge gekommen, vorwiegend Frauen und Kinder, oft nur mit einem Rucksack oder einer kleinen Reisetasche als Gepäck. Ein 14-jähriges Mädchen, das nun in Graz lebt, brachte etwa ihre Ballettschuhe mit, weil sie ihr so viel bedeuteten. Ihre Mutter eine kleine Ikone, eine Handarbeit ihrer Freundin aus Lemberg. Alles andere blieb zurück.

Projektziel:
Ziel des Projekts ist es, mittels Oral History Interviews persönliche Geschichten von ukrainischen Flüchtlingen in der Steiermark und in Österreich zu dokumentieren und in Form einer reich bebilderten Publikation der Öffentlichkeit zu präsentieren. Im Zentrum steht dabei jeweils ein Gegenstand, der aus der Heimat mitgebracht wurde, und als Ausgangspunkt für die autobiographischen Erzählungen der geflüchteten Menschen dienen soll. Die Erfahrung des Krieges, die Etappen der Flucht und schließlich das Leben fern der Heimat können im Spiegel des ausgewählten Objektes beleuchtet werden. „Mitgenommen“ steht für das „mobile Ding“, aber auch für die prekäre Situation der betroffenen Menschen, auf die aufmerksam gemacht werden soll.

Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Barbara Stelzl-Marx
Projektmitarbeit: Dipl.-Psych. Irina Malikova
Durchführung: Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung in Kooperation mit dem Institut für Geschichte der Uni Graz
Fördergeber: TU Graz, Uni Graz, Land Steiermark

Einblicke in das Projekt