Eine Kaffeemaschine als Anker der Normalität: Barbara Stelzl-Marx über ukrainische Fluchtgeschichten
„Was nimmt man mit, was lässt man zurück“, wenn man vor dem Krieg flieht? Barbara Stelzl-Marx hat im SPECTRUM der „Presse“ darüber einen Essay verfasst.
„Ein 14-jähriges Mädchen, das nun in Graz lebt, nahm ihre Ballettschuhe mit, weil sie ihr so viel bedeuteten, ihre Mutter eine kleine Ikone – eine Handarbeit ihrer Freundin aus L’viv, dem ehemaligen Lemberg. Alles andere blieb zurück.“ – Wie diese Zeilen zeigen, ist die Flucht vor den Verwerfungen des Kriegs nicht nur von der „Prozesshaftigkeit des Unterwegsseins“ gekennzeichnet, sondern auch von Gegenständen, Objekten, Dingen. „Was nimmt man mit?“ fragt sich Barbara Stelzl-Marx rhetorisch im SPECTRUM und gibt sogleich berührende biografische Einblicke in persönliche Fluchtgeschichten und unser laufendes Projekt Mitgenommen. Ukrainische Flüchtlinge in Österreich.
Für Valeria aus Mariupol etwa stellt „eine kleine Kaffeemaschine […] einen Anker der Normalität“ und einen „kleinen Rest des friedlichen Lebens“ dar. Ihre Kaffeemaschine „war schon überall mit, und jeden morgen gibt es köstlichen Kaffee.“ Andere wiederum flohen vor den russischen Angriffen „mit nichts als den Kleidern am Leib“ nach Österreich. Von erschütternder Eindringlichkeit ist auch die Aussage von Svetlana aus Mikolaiv, die im Zuge der hastigen Fluchtvorbereitung auf Zettel „für alle Fälle“ Name und Geburtsdatum ihrer Kinder schrieb, diese in deren Jacken Kinder steckte und zur ihrer ältesten Tochter sagte: „Anja, falls Du verloren gehst, zeig diesen Zettel her, damit man weiß, woher du kommst.“
Den ganzen Beitrag gibt es hier zu lesen.