Bosnische „Children Born of War“: Filmscreening am Institutsstandort Wien
30 Jahre nach Ausbruch des Krieges in Bosnien-Herzegowina sind die Konsequenzen für die Überlebenden sexueller Gewalt immer noch spürbar. Die meisten sprechen bis heute nicht über ihre Erfahrungen, aus Angst vor Stigmatisierung und Scham. Die Doku-Tanz-Theater-Produktion IN THE NAME OF THE FATHER von Darrel Toulon widmet sich den generationenübergreifenden Folgen und dem Umgang mit diesem tabuisierten Aspekt des Bosnien-Krieges.
Am 4. Juli 2023 fand eine Filmvorführung der Doku-Tanz-Theater-Produktion IN THE NAME OF THE FATHER im Beisein von Darrel Toulon am BIK-Institutsstandort Wien statt.
In dieser Produktion verwandelte er Biografien, Fakten und Lebensgeschichten in bewegte Bilder und schafft so eine nicht-fiktionale Performance. Die Darsteller:innen und Protagonist:innen sind „Children Born of War“, die von sieben bosnischen Schauspieler:innen sowie einem österreichischen Musiker unterstützt wurden. Das Werk wurde 2019 bereits mehrmals aufgeführt, unter anderem in Srebrenica und Sarajevo.
Das nächste Projekt von Darrel Toulon widmet sich dem Thema „Lebensborn“. Bis Mai 2024 entsteht an der Anton Bruckner Privatuniversität – in Kooperation mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung – ein Projekt, das an der Schnittstelle von Performance-Kunst, politisch relevantem Theater und akademischer Forschung angesiedelt ist. Einige Co-Forscher:innen des Projekts „MEMORY LAB: Partizipative Forschung zum Lebensborn-Heim Wienerwald, 1938-1945“ möchten sich an Darrel Toulons Projekt zu „Lebensborn“ beteiligen.
Personen, die im Heim Wienerwald oder in anderen Lebensborn-Heimen zur Welt kamen, sowie deren Angehörige sind zur Teilnahme an Darrel Toulons Projekt herzlich eingeladen.