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07 Mrz 2023 von lbik

Der Ukraine-Krieg auf „Austrotwitter“

Der Jahrestag der „full scale invasion“ Russlands in der Ukraine (der Konflikt läuft schon seit 2014) markiert auch ein Jahr Propagandakrieg, ein Jahr Social-Media-Krieg, ein Jahr Weltanschauungskrieg. Russland versus Ukraine: Was denken und schreiben österreichische Twitter- & Social Media-User über die beiden kriegsführenden Länder?

Die oft beschworene „‚Gatekeeper‘-Funktion klassischer Medien ist manchmal auch negativ“ – sagt der Völkerrechtler und umtriebige Twitter-User Ralph Janik im introspektiven Gespräch mit Florian Traussnig über den „word war“ in den sozialen Medien, der parallel zum konventionellen Ukraine-Krieg läuft.

Twitter etwa biete die Möglichkeit außerhalb des Elfenbeinturms unmittelbar auf Debatten zu reagieren und seine eigene Expertise – pointiert – einzuspielen. Aller – gerade im laufenden Krieg besonders sichtbaren und propagandistisch gefärbten – Polemik und Polarisierung zum Trotz eröffne die digitale Diskursarena gesellschaftspolitische Handlungsräume und neue wissenschaftliche Perspektiven. Sogar sein „academic writing“ sei dadurch besser geworden, so der Rechtswissenschaftler.

Angesprochen auf Österreichs (Medien-)Rolle im Ukraine-Krieg und die Neutralitätsdebatte ergänzte Janik: Österreich sei weniger der große internationale „Vermittler“, sondern leiste – etwa bei Friedensmissionen oder humanitär – „gute Dienste“; letztere sollten im laufenden Konflikt zugunsten der Ukraine punktuell offensiver ausgelegt werden. Das engagierte Publikum führte die Diskussion auch nach dem offiziellen Ende mit Verve weiter.

Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem KULTUM Graz statt.

a. Ralph Janik (l.) im Gespräch mit Florian Traussnig (c) Hopper/KULTUM
b. (c) Hopper/KULTUM
c. (c) Hopper/KULTUM