icon / home icon / small arrow right / light News icon / small arrow right / light Neues BIK-Forschungsprojekt: Kontaminiertes Erbe der Bundesimmobiliengesellschaft
21 Mrz 2024 von lbik

Neues BIK-Forschungsprojekt: Kontaminiertes Erbe der Bundesimmobiliengesellschaft

Die Bundesimmobiliengesellschaft lässt ihre Liegenschaften zeitgeschichtlich aufarbeiten und startet Pilotprojekt mit Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung

Historisch belastete Orte und Landschaften sind ein wichtiger, aber in der öffentlichen Wahrnehmung oft vernachlässigter Teil der Gewaltgeschichte des NS-Regimes. Während zentrale Orte des Verbrechens wie das Konzentrationslager Mauthausen zu Recht Teil des öffentlichen Gedenkens und der Vermittlungsarbeit sind, bestehen immer noch große Forschungslücken im Zusammenhang mit Liegenschaften, die vom NS-Regime als Amtsgebäude genutzt wurden und die sich heute zu einem Teil auch im Immobilienportfolio der ARE Austrian Real Estate, einer Konzerntochter der Bundesimmobiliengesellschaft, befinden.

Das Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung wird mit dem von Barbara Stelzl-Marx geleiteten Projekt „Kontaminiertes Erbe?“ in Kooperation mit der Universität Graz einen Beitrag zur Schließung dieser Lücken leisten. Am Beginn steht eine Pilotstudie, die ein kleineres Sample an Liegenschaften betrachtet und untersucht, welchen Bezug es möglicherweise zum NS-Regime gab. Auf Basis einer vertiefenden Recherche zu diesen Gebäuden wird ein Kriterienkatalog zur Bewertung einer größeren Anzahl an Liegenschaften entwickelt. Gleichzeitig wird in der Pilotstudie die Vorgehensweise erprobt, wie NS-zeitlich belastete Objekte innerhalb des umfangreichen Immobilienportfolios der BIG identifiziert werden können. Im Gedenkjahr 2025 sollen die ersten Ergebnisse vorliegen.

Ö1 Radiobeitrag zum Nachhören vom 12. März 2024