Österreich wurde im Kalten Krieg zum Brückenbauer zwischen Ost und West. Österreichische Diplomaten waren indes auch an humanitären Themen und einer Perforierung des Eisernen Vorhangs interessiert. Anna Graf-Steiner gelang es auf Basis sowjetischer Dokumente zu veranschaulichen, wie erfolgreich Moskau diese Gemengelage zu „nutzen“ wusste. Sie beschäftigt sich insbesondere mit der sowjetischen außenpolitischen Strategie und der Rolle, die das neutrale Österreich darin einnahm.

Das Buch erhielt den renommierten „Award of Excellence – Staatspreis für die besten Dissertationen“, der durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) am 7. Dezember 2023 in Wien verliehen wurde.

Die Buchpräsentation am 28. Februar in Wien wurde mit einführenden Worten von Stefan Gartler, dem Geschäftsführer des Leykam-Buchverlags, in dem das Buch verlegt wurde eröffnet.
Stefan Karner, Gründer und ehemaliger Institutsleiter und Peter Ruggenthaler, Stv. Institutsleiter und Programmlinienleiter am BIK, würdigten ebenfalls die Autorin und gratulierten ihr zu dieser herausragenden Auszeichnung.
Einen Höhepunkt des Abends stellte die Key Note von Botschafter Franz Cede dar, der von 1999 bis 2003 österreichischer Botschafter in der russischen Föderation war. In seiner Rede knüpfte er fesselnde Verbindungen zwischen dem Buch und seinen persönlichen Erfahrungen, was den Zuhörern faszinierende Einblicke bot.
Anschließend präsentierte Anna Graf-Steiner selbst die Kerninhalte ihres Werkes. Sie lud das Publikum ein, gemeinsam mit ihr die zentralen Fragen des Buches zu erkunden: Wie gelang es den 35 Teilnehmerstaaten, darunter europäische Länder sowie die Sowjetunion, die USA und Kanada, sich auf eine gemeinsame Sicherheits- und Friedensordnung für Europa zu einigen? Welche Mechanismen führten zum Durchbruch des Konzepts „Frieden durch Abschreckung“? Welche bislang undenkbaren Kompromisse wurden geschlossen?

Die Buchpräsentation war nicht nur eine Feier des akademischen Erfolgs, sondern auch eine Gelegenheit, bedeutende Fragen der internationalen Politik zu diskutieren und zu reflektieren.

Brückenbauer im Kalten Krieg. Österreich und der lange Weg zur KSZE-Schlussakte