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Werkstattgespräch: Lebensborn-Heim Wienerwald

Datum

17 Oct 2023, 19:00 – 17 Oct 2023, 23:00

Ort

Festsaal der Diplomatischen Akademie, Favoritenstraße 15a, 1040 Wien

Beim Werkstattgespräch des Österreichischen Zukunftsfonds (ÖZF) sprechen BIK-Programmlinienleiter Lukas Schretter, BIK-Institutsleiterin und Zeithistorikerin Barbara Stelzl-Marx und Cellist Valentin Erben über die aktuellen Forschungen zum „Lebensborn-Heim Wienerwald“.

Im Jahr 1904 von den jüdischen Ärzten Hugo Kraus und Arthur Baer errichtet, war das Sanatorium Wienerwald in Feichtenbach bis 1938 ein international angesehenes Lungensanatorium. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich wurde das Gebäude „arisiert“: Die SS eröffnete das Heim Wienerwald (bis 1942: Heim Ostmark) als einziges Entbindungsheim des Vereins Lebensborn in der „Ostmark“. Es sollte dazu beitragen, auf Grundlage der nationalsozialistischen Rassenhygiene und Gesundheitsideologie die Geburtenziffer „arischer“ Kinder zu erhöhen. Im Heim sollten ausschließlich Kinder zur Welt kommen, die den rassistischen Kriterien des NS-Regimes entsprachen. Nach 1945 nutzte das Wiener Jugendhilfswerk das ehemalige Sanatorium und Lebensborn-Heim als Kinderheim. Im kommunikativen Gedächtnis ist das Gebäude vor allem als Erholungsheim der Metall- und Bergarbeitergewerkschaft seit den 1950er Jahren und als Kurhotel der Wiener Gebietskrankenkasse verankert. Seit wenigen Jahren steht das Gebäude leer.

Lebensgeschichten greifbar machen
Im Rahmen des Forschungsprojektes „Geboren im Lebensborn-Heim Wienerwald. Sammlung, Dokumentation und Aufbereitung lebensgeschichtlicher Interviews“ werden Interviews mit Personen durchgeführt, die im Lebensborn-Heim Wienerwald zwischen 1938 und 1945 zur Welt kamen. Interviewt werden auch deren Nachkommen sowie Menschen, die durch ihre Arbeit oder ihren Wohnort in einem direkten Bezug zur Geschichte des Heimes Wienerwald standen. Die Ergebnisse des Projekts sollen insbesondere in die erste umfassende Publikation zum Heim Wienerwald einfließen.

Das Projekt wurde vom Zukunftsfonds der Republik Österreich gefördert und am Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung in Kooperation mit dem Institut für Geschichte der Universität Graz durchgeführt.

Fördergeber der BIK-Forschungen zum Thema:
Zukunftsfonds der Republik Österreich (Projektnummer P21-4314)
Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank (Projektnummer 18270)
Land Niederösterreich, Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Wissenschaft und Forschung
Land Niederösterreich, Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Kunst und Kultur
Open Innovation in Science Center der Ludwig Boltzmann Gesellschaft

Programm des Werkstattgesprächs:
Begrüßung:
Botschafter Dr. Emil Brix
Direktor, Diplomatische Akademie Wien
Prof. Herwig Hösele
Vorsitzender des Kuratoriums, Zukunftsfonds der Republik Österreich

Projektpräsentation:
Dr. Lukas Schretter, Programmleiter am LBI für Kriegsfolgenforschung:
„Geboren im Lebensborn-Heim Wienerwald. Sammlung, Dokumentation und Aufbereitung lebensgeschichtlicher Interviews“
Univ.-Prof. Dr. Barbara Stelzl-Marx, Leiterin des LBI für Kriegsfolgenforschung, Zeithistorikerin / Universität Graz:
„Heilig soll uns sein jede Mutter guten Blutes“. Alltag und Ideologie im Lebensborn-Heim Wienerwald
Univ.-Prof. Dr. Valentin Erben, Cellist, geboren im Heim Wienerwald:
„Lebensborn: Autobiographische Spuren“

Moderation:
Mag. Anita Dumfahrt
Generalsekretärin, Zukunftsfonds der Republik Österreich

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und bitten um Ihre Anmeldung bis 12.10.2023.

Bitte beachten Sie, dass die Teilnahme an der Veranstaltung nur nach vorheriger Anmeldung und Einhaltung der aktuellen Regelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie möglich ist.

Mit der Teilnahme an der Veranstaltung stimmen Sie Foto-, Ton- und Filmaufnahmen und ihrer Veröffentlichung zu.

Nähere Informationen
a. © BIK/Stoffers