„Holocaust vor der Haustür“-Tagungsbericht auf H-Soz-Kult online
Der von unserer Mitarbeiterin Nadjeschda Stoffers geschriebene Tagungsbericht „Holocaust vor der Haustür: Todesmärsche ungarischer Juden im Spiegel von Nachkriegsjustiz und Erinnerungskultur“ wurde auf H-Soz-Kult – ein von der Humboldt-Universität zu Berlin betriebenes Fachforum – veröffentlicht.
Im Bericht fasst Stoffers die wesentlichen Punkte der Konferenz vom 10. Oktober 2022 zusammen. Diese Veranstaltung widmete sich dem „Holocaust vor der Haustür“ mit Schwerpunkten zu den Themen Nachkriegsjustiz, Erinnerungskultur und Familiengedächtnis. In vier Panels gaben Wissenschaftler:innen und Vertreter:innen zivilgesellschaftlicher Gedenkorganisationen Einblicke in ihre Arbeiten. So referierte beispielsweise Claudia Kuretsidis-Haider über ihre Forschungen zu österreichischen Volksgerichtprozessen nach 1945, Nicole-Melanie Goll und Georg Hoffmann beleuchteten den Verbrechenskomplex Graz-Wetzelsdorf 1945, Barbara Glück diskutierte Herausforderungen und Möglichkeiten der Gedenkstättenarbeit und Manfred Pfaffenthaler präsentierte Erfolge der Gedenkinitiative Graz-Liebenau. Ein Runder Tisch (Moderation: Barbara Stelzl-Marx) mit Nachkommen von zu Tode verurteilten Tätern und der Historikerin Margit Reiter, in dessen Rahmen über die innerfamiliäre Tabuisierung der verübten Verbrechen der (Groß-)Väter gesprochen wurde, war ebenfalls Teil der Veranstaltung.
„Die Konferenz bot vielschichtige Einblicke in die Themenfelder Nachkriegsjustiz, Erinnerungskultur und Familiengedächtnis. Nach sämtlichen Konferenzbeiträgen sowie dem Runden Tisch strichen lebhafte Nachfragen und Diskussionen das weitere Potenzial dieser Forschungsfelder hervor. Bereichert wurde die Tagung durch die Vorstellung diverser Perspektiven von Wissenschaft, Museen, Gedenkstätten und zivilgesellschaftlichen Engagements sowie den Beiträgen von Nachkommen verurteilter Täter über transgenerationale innerfamiliäre Umgangsweisen“, resümierte unsere Mitarbeiterin im Tagungsbericht.