„Many of us were able to flee“ – Stolpersteinrundgang zu Grazern in der US-Skitruppe im Zweiten Weltkrieg
In Gedenken an Otto Korban, Henry Kissman und Frederick Strauss
Mit einem historisch-biografischen Stolpersteinrundgang gedachten Florian Traussnig und Robert Lackner drei gebürtigen Grazern, die zwischen 1933 und 1938 aus Österreich in die USA emigrierten respektive fliehen mussten:
Otto Korban, Henry Kissman(n) und Frederick Strauss. Diese drei Grazer kämpften im Zweiten Weltkrieg als „G.I.s“ in der 10th Mountain Division, einer auf Gebirgskampf spezialisierten „Skitruppe“ der US-Armee. Alle drei dienten in dieser Einheit für ihr neues Heimatland USA und kämpften in Italien gegen die Wehrmacht, wobei sie für ihren Kampf gegen den Faschismus einen hohen Preis zahlten:
Frederick Strauss wurde im Einsatz gegen die deutsche Wehrmacht im Apennin getötet,
Otto Korban schwer verwundet,
Henry Kissman sah als Feldsanitäter viel Leid.
Der mit Ausführungen von CLIO-Historiker Heimo Halbrainer ergänzte Rundgang vorbei an Orten ihrer Kindheit und Jugend – Schulen, (nicht mehr existierende) Wohnhäuser, ehemalige Arbeitsplätze der Eltern – erinnerte an diese drei ehemaligen Grazer und thematisierte auch die ethischen Aspekte des „Widerstands von außen“ gegen das Hitler-Regime und des alliierten Befreiungskampfs, den diese (großteils jüdischen) Österreicher in der US-Gebirgstruppe geleistet haben.
„Many of us who were able to flee Austria in 1938 and were of the right age, were happy to serve in the U.S. Army“ resümiert etwa Kissman, auf dessen Stolperstein vor der HAK Grazbachgasse steht: „Hier lernte Heinrich Kissmann. Flucht 1938 USA“.