Das Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung forschte in Kooperation mit dem Institut für Geschichte der Universität Graz über eineinhalb Jahre intensiv an der Geschichte der Steiermärkischen Landesbibliothek in der NS-Zeit und konnte dabei auch bis dahin unbekanntes Quellenmaterial auswerten. Die Ergebnisse der Forschungen, die auf einem digitalisierten Aktenbestand von über 13.000 Seiten basieren, liegen seit April 2023 in einer umfangreichen Publikation der Projektleiterin Dr. Katharina Bergmann-Pfleger vor. Nach der bereits im Frühjahr stattgefundenen Pressekonferenz konnte das Buch nun einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Mag. Katharina Kocher-Lichem, Direktorin der Steiermärkischen Landesbibliothek, betonte in ihren Begrüßungsworten vor allem die Hartnäckigkeit, Geduld und Ausdauer von Dr. Katharina Bergmann-Pfleger, ohne welche so ein gelungenes Werk nicht möglich gewesen wäre.

Danach sprachen Prof. Herwig Hösele, Kuratoriumsvorsitzender des Zukunftsfonds der Republik Österreich, und Prof. Wernfried Hofmeister, Geschäftsführender Sekretär der Historischen Landeskommission für Steiermark, einleitende Worte.

Die Leiterin des Ludwig Boltzmann Instituts, Univ.-Prof. Dr. Barbara Stelzl-Marx, dankte allen Förderern, die die erfolgreiche Durchführung dieses wichtigen Forschungsprojektes ermöglicht hatten, und der Steiermärkischen Landesbibliothek für die gute Zusammenarbeit. Mit diesem Buch, betonte die Professorin für Zeitgeschichte an der Universität Graz, würde Licht in ein dunkles Kapitel der steirischen Zeitgeschichte geworfen werden.

Im Hauptvortrag beleuchtete die Autorin spannende Fragen rund um die Geschichte der Landesbibliothek im Nationalsozialismus, unter anderem:
Wie gelang es Bibliotheksdirektor Julius Franz Schütz in drei Regierungsformen zwischen 1937 und 1954 im Amt zu bleiben? Wie ging die steirische Bibliothek mit den während der NS-Zeit verbotenen Büchern um? Welche Rolle nahm die Landesbibliothek im großangelegten NS-Bücherraub ein?

Das anschließende Buffet eröffnete die Möglichkeit, sich bei einem geselligen Zusammenkommen auszutauschen.