14 Okt 2024 von lbik

MEMORY LAB zu „Lebensborn“ – Posterpräsentation und Themencafé beim OIS zam: Forum 2024 in Salzburg

Beim OIS zam: Forum 2024 des Open Innovation in Science Center der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (13.–14.09.2024) wurde das Projekt „MEMORY LAB. Partizipative Forschung zum ‚Lebensborn‘-Heim Wienerwald, 1938–1945“ präsentiert. Außerdem fand ein Themencafé zu partizipativer Forschung in den Geschichtswissenschaften statt.

In der Nachlese des OIS zam: Forum 2024 wurde folgender Bericht zum Themencafé „Geschichte mit Zukunft: Rahmenbedingungen, Praxiserfahrungen und Wirkung von Partizipation“ veröffentlicht:

Das „Lebensborn“-Heim Wienerwald war zwischen 1938 und 1945 eine Entbindungsanstalt in Niederösterreich. Es sollte dazu beitragen, die Geburtenrate von Kindern zu erhöhen, die im Sinne der rassistischen Bevölkerungspolitik des NS-Regimes als besonders „wertvoll“ galten. Im partizipativen Projekt „MEMORY LAB“ widmen sich Geschichtswissenschafter:innen und Menschen mit einem (familien-)biografischen Bezug (Co-Forscher:innen) zum Lebensborn gemeinsam der Geschichte des Heims.

In diesem Themencafé kamen Lukas Schretter (Projektleiter; LBI für Kriegsfolgenforschung), Nadjeschda Stoffers (Projektmitarbeiterin; LBI für Kriegsfolgenforschung), Michaela Tasotti (Projektmitarbeiterin, Karl-Franzens-Universität Graz), Katharina Kainović (Co-Forscherin, deren Urgroßmutter ein Kind im Lebensborn-Heim Wienerwald entbunden hatte) und Mathieu Mahve-Beydokhti (Impact-Begleitung; LBG OIS Center) zusammen. Es wurden Kurzvideos präsentiert, die aus dem partizipativen Projekt MEMORY LAB heraus entstanden sind und die Wirkung des Projektes veranschaulichen sollen.

Das erste Video stellte das gesamte Projekt MEMORY LAB vor. Die Co-Forschungsprojekte der Co-Forscher:innen und wie sie mit den Geschichtswissenschafter:innen gemeinsam zum „Lebensborn“ forschten, werden in diesem Video präsentiert. Anschließend wurde ein Video von der anwesenden Co-Forscherin, Katharina Kainović, gezeigt, das im Rahmen des MEMORY LAB entstanden ist. Mittels Digital Storytellings stellt sie, gemeinsam mit ihrer Mutter, in diesem Video ihre persönliche Geschichte dar, was ihr familiärer Bezug zum Lebensborn ist, welche Fragen sich dabei für sie gestellt haben und wie sie diesen Fragen nachgegangen ist.

Beide Videos wurden anschließend mit den Teilnehmenden des Themen-Cafés diskutiert. Ein zentraler Aspekt der Diskussion war die Wichtigkeit der intensiveren Vermittlung der Themen der NS-Zeit in der Gesellschaft und insbesondere in Schulen und bei jungen Menschen. Anknüpfend hierzu wurde Partizipation als Herangehensweise besonders hervorgehoben, um die Gesellschaft und junge Menschen sinnvoll zu erreichen. Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmenden, die sich so rege an der Diskussion beteiligt haben!

a. v.l.n.r.: Lukas Schretter, Elena Kainović, Katharina Kainović, Michaela Tasotti und Nadjeschda Stoffers, Foto: BIK

OIS zam: Forum 2024, 13. bis 14. September 2024